Aktivisten fordern: „Nehmt gefährdete Flüchtlinge auf!“

Stadtverordnete, das Bündnis gegen Rechts, die Initiative Willkommen in Falkensee und aktive Bürger hielten am Mittwochabend eine Kundgebung vor der Stadthalle. Der Grund: Die Aktivisten wollten die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung dazu bewegen, sich symbolisch zur Aufnahme von einigen minderjährigen und gefährdeten Flüchtlingen aus griechischen Lagern wie Moria bereit zu erklären. „Wir wissen natürlich, dass die Flüchtlinge der Stadt zugewiesen werden“, sagte Eric Heidrich von der Partei Die Linke. Die Zuweisungen kämen aus dem Landkreis. Es ginge vielmehr darum, dass eine Stadt, die schon alle Strukturen für die Flüchtlingsaufnahme hat, sich grundsätzlich bereit erklärt, gefährdete Personen wie unbegleitete Kinder, Kranke und Transsexuelle, die um ihr Leben fürchten, aufzunehmen, sagt Kathleen Kunath vom Bündnis „Willkommen in Falkensee.“
Die Kundgebung fand direkt vor der SVV-Sitzung statt. Aufhänger ist ein gemeinsamer Antrag der
Bündnisgrünen und der Fraktion Die Linke. Darin heißt es, Falkensee solle sich gegenüber dem Landkreis für die Aufnahme unbegleiteter, minderjähriger Flüchtlinge aus griechischen Lager einsetzen. Als Begründung steht im Antrag unter Berufung auf das Bündnis gegen Rechts, dass die Lebenssituation der Menschen in Lagern mittlerweile unhaltbar und menschenunwürdig sei.

Märkische Allgemeine, 28. Mai 2020