Klimawandel, das ist keine abstrakte Frage von Tabellen, Berechnungen und Prognosen. Er ist bereits jetzt mit konkretem menschlichem Leid verbunden. Darauf machte Kira Vinke vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung bei einem Vortrag in der B84 aufmerksam, dem dicht gedrängt fast 40 Leute lauschten. Die Politikwissenschaftlerin, die zum Thema Klima und Migration promoviert hat und mit dem Potsdamer Nachwuchs-Wissenschaftler-Preis ausgezeichnet wurde, war auf Einladung der Heinrich Böll Stiftung in Falkensee. Auf den Marshallinseln im Pazifik und in Bangladesch hat sie selbst im Rahmen ihrer Forschungen mit Betroffenen gesprochen, die ihre Heimat durch den steigenden Meeresspiegel verloren haben. Und sie machte deutlich, dass selbst in den positivsten Szenarien der Klimawissenschaftler, also bei
Einhalten eines 1,5-Grad-Ziels der Erderwärmung, das Überleben von Millionen von Menschen bedroht ist. Hilfe für die Vertriebenen des Klimawandels sei eine Verpflichtung für jene Länder, die durch ihren Kohlendioxidverbrauch die katastrophale Entwicklung verursacht haben. 19. Dezember 2019