Kinderbetreuung

Schöne Momente ermöglichen

Die Kinderbetreuung von der AGON-Halle bis zur B84

Als die Notunterkunft in der Agon-Möbelhalle eröffnet wurde, waren dort ohne feste Trennwände, ohne Rückzugsmöglichkeit Männer, Frauen und Kinder untergebracht. Die Menschen hatten ein Dach über dem Kopf, aber der Ausnahmezustand der Flucht hielt an, gerade für die Kinder. Deshalb gab es in der Willkommensinitiative schnell eine Gruppe, die sich um die Kinderbetreuung kümmerte. Unter sehr schwierigen Bedingungen wurde das Angebot gemacht, mit Kindern zu spielen und zu singen, zu puzzeln, Bücher anzuschauen oder zu malen sowie erste Ansätze zum Deutschlernen. Ein Ziel war es, den durch die Erlebnisse während der Flucht oft zutiefst verstörten Kindern zwischendurch schöne Momente zu verschaffen.

Es gab eine breite Altersmischung der beteiligten Kinder, mit einem gewissen Schwerpunkt im Vorschul- oder Grundschulalter. Eine Betreuung in Kindertagesstätten oder Schulen gab es für die Kinder der Geflüchteten zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Das alles war für die freiwilligen Helferinnen nicht ganz einfach. Bei den mitgebrachten Spielsachen, gespendet oder aus eigenen Beständen, gab es einen hohen Verschleiß. Im Gewusel der großen Halle verschwand viel, Teilen und gemeinsames Spielen fiel den Kindern sehr schwer. Es kam zum Umzug der Geflüchteten in dauerhafte Gemeinschaftsunterkünfte. Dann wurde schließlich auch das interkulturelle Zentrum B80 eröffnet. Angebote zur Kinderbetreuung gab es weiterhin, der Charakter hatte sich etwas verändert. Gelegentlich ging es jetzt darum, die Kinder eine Weile bei Laune

zu halten, während ihre Mütter Deutsch lernten. Teilweise gab es auch gemeinsame Ausflüge mit dem Besuch von Kulturangeboten etwa in Berlin. In der B84 wurde ein eigener Kinderraum eingerichtet, mit Spielsachen und Büchern. Hier gab es Spiel- und Bastelangebote, zum Beispiel in der Vorweihnachtszeit.

Ferienangebote haben eine große Rolle gespielt, um die sich Tanja gekümmert hat. Besonders großen Anklang hat eine Eselswanderung gefunden. Zuletzt waren durch Corona die Möglichkeiten gerade für Kinder stark eingeschränkt.