Mohammed Shamden

Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat besitzen

Fontane

Liebe B84, aufgemacht als Begegnungsstätte warst Du genau das für mich. Heute habe ich eine phantastische kleine Familie, die mit einer jetzt sechs Monate alten Tochter mein Leben hier reich und glücklich macht. Gleichzeitig habe ich meine Erzieherausbildung erfolgreich abgeschlossen. Irgendwie ist das auch Dir zu verdanken. Hergekommen bin ich mit einem Ziel. Aber wie ich dieses Ziel erreichen kann in einem fremden Land, dessen Sprache ich nicht spreche, dessen Kultur mir zu Anfang so fremd war und dessen Bürokratie ich nicht einschätzen konnte, war mir nicht klar. Die Begegnungen zuerst im ASB und dann in den Räumlichkeiten der B 80 sind die, die mich hier haben ankommen lassen. Die Menschen in der B84 sind das, was für mich diesen Ort der Begegnung ausmacht. Die Menschen, die mich emotional und darüber hinaus unterstützt haben. Sie sind treue Freunde geworden, die ich nicht vergessen werde. Menschen treffen, Kultur und Sprache lernen, all das braucht Raum und Zeit. Ich hatte das Glück, sozialen Anschluss zu finden, Freunde zu finden, in einem netten Kollegenteam am Arbeitsplatz aufgenommen zu werden. Ohne diese wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt stehe. Deutschland, das Land der Bescheinigungen, sagte man mir. Nach der Anstrengung in die Ausbildung zu kommen und den drei Jahren in der Ausbildung kann ich das nur unterschreiben. Um den Menschen der B 84 dafür umfassend danke zu sagen, fehlen mir die passenden Worte. Die Menschen, die ihre kostbare Zeit zur Verfügung stellen, um den Menschen zu helfen, ohne zu vermuten was sie waren, bevor sie hierher gezogen sind. Die Meisten davon haben keine Flucht erlebt, aber sie wissen genau was sie in ihrer Heimat besitzen und was die Flüchtlinge verloren haben.

Ich danke euch von ganzem Herzen für eure Freundlichkeit, Hilfe, Zeit und alles dazwischen.

Mohammed Shamden