Willkommensinitiativen leben vom Engagement der Vielen und der täglichen Arbeit einiger Weniger. Das hat auch der Besuch von Anke Domscheit-Berg, Linke-Bundestagsabgeordnete bei uns in der B84 am vergangenen Donnerstag deutlich gemacht. Die Wahl-Fürstenbergerin berichtet zu Beginn ihres Besuches von der Willkommensinitiative in der Wasserstadt an der Havel. „Da war am Anfang ein Riesen-Engagement in der Stadt spürbar; ganz viele wollten helfen. Die Palette reichte von Fahrrädern, die gebraucht wurden, bis zu praktischer Ersthilfe beim Ausfüllen von Formularen.“ Etliche Aufgaben seien ehrenamtlich erledigt worden, obwohl, so Domscheit-Berg, eigentlich der Staat dafür zuständig sei. Der Kreis der Unterstützer sei aber über die Zeit kleiner geworden: „Die Fülle der Aufgaben hat einige überfordert – die waren schlicht ausgebrannt.“
Im Gespräch zeigen sich schnell Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede. So ist die Fürstenberger Willkommensinitiative – anders als das Interkulturelle Zentrum in Falkensee – nur für die Arbeit mit Geflüchteten gegründet worden. Sie ist aber eng an den sogenannten „Verstehbahnhof“ angebunden, der „Makerspace“ und Veranstaltungsort für alle jungen Menschen ist. Und weil „Wissen ist Macht“ eine der Kernbotschaften des Verstehbahnhofs ist, ist Domscheit-Berg schnell bei ihrer Kernkompetenz, der digitalen Bildung.
7. August 2020