Ich fange mal mit der schlechten Nachricht an, dann kann es nur besser werden!
In der B89 mussten wir am 02.05. einen Einbruch feststellen. Soweit wir das überblicken fehlt nichts! Was auch, da gibts ja nichts – außer trocken Brot und trocknen Flyern. Wenn wir nicht da sind und die Stätte beleben, ist es da tot, da wäre ich auch schnell wieder gegangen. Denn das haben sie wohl gemacht laut Polizei. Möglicherweise sind sie überrascht oder zumindest gestört worden.
Allerdings hatten wir ein erfolgreiches Wochenende. Zum Umwelttag waren ca. 60 helfende deutsche, ukrainische, syrische Hände dabei die Stadt vom Unrat zu béfreien! PÜNKTLICH um 11 wurden 15 Greifer verteilt.
Gegen 12 Uhr kam Maria mit Mama und bereitete 15 (!) Liter Borschtsch zu. 10 mit und 5 ohne Fleisch. Es war super lecker und so konnten wir, im Anschluss an die getane Arbeit, zusammen essen und uns austauschen. Es reichte sogar noch für das Willkommenscafé am Sonntag.
Am Nachmittag zum Benefizkonzert waren wir ab 14.30 Uhr mit 6 freiwilligen Helfer:innen und Ordnern dabei, das Konzert zu begleiten. Es war ein umfangreiches Programm (15.30 – 20.00 Uhr). Für die Kindernothilfe in Moldau, wurden mehr als 9000€ gespendet. Wir hoffen, dass die 10.000€ Marke noch geknackt wird.
Eine vietnamesische Pianistin hat zwei so tolle Lieder gesungen, dass ich sie im Anschluss gefragt habe, ob sie nicht zum Stadtevent bei uns in der B89 auftreten möchte. (Wenn ihr ebenfalls Vorschläge habt für eine Darbietung am 17.9.22, dann lasst es mich wissen, dann könnten wir Interpreten sammeln.)
Am Sonntag fanden die ersten Vorgespräche mit Müttern und Kindern statt für die Traumahelfergruppe. Am Samstag hat Anissja 7 Leute nachgeschult, so dass wir nun gut aufgestellt sind. Sowohl mit Durchführenden als auch schon mit Spielmaterialien (wenn ihr noch neutrale Holzbauklötze hättet, die wären noch schön!). Wenn ihr Kinder wisst, die profitieren könnten von dem nonverbalen Sandspiel mit interessiert zuschauenden und “Halt gebenden Zeugen” , dann lasst es uns wissen.
Das Willkommenscafe am Sonntag war in kleiner feiner Runde, aber informativ. Wir haben beschlossen ab sofort nur noch 14tägige Treffen zu machen. Das nächste Treffen im Willkommenscafe ist am 15.5.22.
Herr Gall wird für den Landkreis ebenfalls anwesend sein und aktuelle Fragen beantworten.
Ulf meint, es soll uns ja nicht langweilig werden.
Anbei die Filmauswahlliste für das diesjährige Filmfestival. Und den Stand der Planungen zum Havelländischen Seniorentag. Auch darüber reden wir am 10.05.22.
Außerdem unterstützt uns die Stadt, eine Lesung zu organisieren mit einem preisgekrönten syrischen Autoren, der unser Kulturprogramm gern bereichert, weil er uns gut findet. Mehr könnt ihr lesen in der Mail, die er uns geschickt hat.
Momentan finden in der Willkommensinitiative mit ehrenamtlichen Lehrerinnen 8 Deutschkurse statt. Den Plan dazu könnt ihr hier sehen. Das IKW plant in Falkensee Kurse anzubieten. Im Havelland unterrichtet noch die VHS und die LEB. Am sinnvollsten wären tägliche Kurse an der VHS. Die originär für Erwachsenenbildung zuständig sind. Unabhängige Sprachtests jedendalls sind unerlässlich. Unsere Erfahrung ist, dass Tests die vom freien Träger angeboten werden, die selbst unterrichten, meistens nichts taugen. Berufsschulen und Ausbildungsstätten melden zurück, dass die Qualifikationsstufen nicht deckungsgleich sind mit dem Sprachvermögen. Die Prüfungen sollten nicht von denselben Menschen abgenommen werden, die den Stoff vermittelten. Uns wurde erzählt, dass im Test geholfen wird. Leider nützt das den Leuten nichts, wenn die Ausbildungsbetriebe sich nicht auf die Testergebnisse, die abgeprüft wurden verlassen können und sich mit ihren Lehrlingen nicht verständigen können.
Ukraine
Die Öffnungszeiten in der Außenstelle der Ausländerbehörde in Falkensee wurden reduziert auf 2 Tage in der Woche. Dienstag und Donnerstag von 9-12 Uhr. Bei Bedarf kann wieder hochgefahren werden. Laut Pressemitteilung vom 29.4.22 sind 1640 Ukrainer:innen im HVL registriert. Bis zum 31.5. kann man sich wohl hier noch registrieren.
Die *Fiktionsbescheinigung*, inkl. Arbeitserlaubnis bekommt ihr von der Ausländerbehörde in Rathenow innerhalb kürzester Zeit geschickt per Mail auf telefonische Anfrage oder Mailanfrage Alb@havelland.de.
Wir wollen zum Thema Neuzuzug zu bedenken geben, dass sich ca. 1200 Menschen in privaten Unterkünften aufhalten, die langsam auf den Wohnungsmarkt drängen, der bereits jetzt nur wenig hergibt. Die Stadt Falkensee hat keine Wohnungen. Die 3 Wohnungen in der sogenannten „Stübingvilla“ sind vom Landkreis bereits vergeben. Darin wohnen Ukrainerinnen mit ihren Kindern. Der Landkreis selbst hat 100 Wohnungen angeboten bekommen von einer Wohnungsbaugenossenschaft. Das sind Plattenbauwohnungen in Milow und Rhinow. Davon ist ein Drittel ebenfalls belegt.
Im MAFZ sind ca. 60 Menschen untergebracht, die ebenfalls in Wohnungen müssen. Diese Woche und nächste Woche kommen noch Mal so viele Menschen aus der Ukraine (Bus direkt) und aus Eisenhüttenstadt. Als Notunterkunft werden alle Nationalitäten aufgenommen und verteilt. So auch Menschen, für die bald Vietnamesisch, Urdu oder Nepali/Sanskrit gebraucht werden könnte.
Wenn ihr Anfragen von Freunden und Bekannten oder Verwandten der Ukrainerinnen im HVL bekommt, dann schildert ihnen bitte ehrlich die Wohnungsmarktsituation. Wer hier her kommt findet möglicherweise keine Wohnung und muss dauerhaft in einer Gemeinschaftsunterkunft leben. Syrer:innen und Afghan:innen können ein Lied davon singen. Manche von ihnen leben seit 7 Jahren im Heim, weil sie keine Wohnung finden. Beim Wohnungssuche werden die Kosten wie bei anderen Sozialhilfeempfänger:innen nur zu einer gewissen Höhe gewährt. Die Höhe für die einzelnen Orte findet ihr hier. Für eine Kostenübernahme, VORHER beim Sozialamt Antrag stellen mit dem Mietangebot. Beim Wechsel außerhalb des Landkreises muss bei der Ausländerbehörde ein Antrag gestellt werden. Die hiesige Behörde stellt dann einen Antrag bei der aufnehmenden Ausländerbehörde, die dem Ersuchen stattgeben muss. Gründe für eine Bewilligung zum Umzug außerhalb des Landkreises (Wohnsitzauflage) gibt es vom Gesetzgeber her momentan nur 3! Entweder, man hat Arbeit dort, oder man zieht zum Ehepartnern oder zu einem minderjährigen leiblichen Kind (Geschwister, wenn keine Eltern da sind). Diskutiert wird darüber, ob eine Wohnung zur Miete ebenfalls als Grund anerkannt wird. Beim Bezug von ALG II muss im Umzugsfall ebenfalls der Umzug beim Sozialamt beantragt werden (Kostenübernahme).
Besser ist es den Suchenden innerhalb der ersten 90 Tage, (sie dürfen sich in dieser Zeit wie EU Touristen in Europa überall aufhalten) Portale zu zeigen, wie man bundesweit nach Wohnraum suchen kann und sie da zur Auslanderbehirde und zum Sozialamt zu lotsen.
Oder zum Ankunftszentrum in Tegel zu begleiten. Die sind da gut organisiert. Es gibt sogar einen Sozialdienst, der sehr engagiert arbeitet. Von da aus werden die Leute in wenigen Tagen in ganz Deutschland verteilt. Meist in Wohnungen.
Nach einem Beschluss der Bundesregierung haben ukrainische Geflüchtete ab dem 01.06.2022 einen Anspruch auf Grundsicherung bei den Jobcentern. Das werden zuerst diejenigen sein, die vollständig registriert sind. Hier muss man den Verwaltungen noch Zeit geben.
Die wichtigsten Informationen zum Arbeitslosengeld II im Überblick gibt es unter folgenden Links in deutscher, ukrainischer und russischer Sprache:
Den Antrag und alle notwendigen Anlagen sowie Ausfüllhinweise gibt es online unter www.jobcenter.digital
Zur erkennungsdienstlichen Registrierung durch die Zentrale Ausländerbehörde (ZAB) werden die Leute mit Bussen eingesammelt und nach Oranienburg gebracht. Es kann den ganzen Tag lang dauern, deshalb sollte man Verpflegung mitnehmen.
Zu den Gesundheitsuntersuchungen: Jede/r Ankommende in der Erstaufnahmeeinrichtung (Eisenhüttenstadt, Tegel etc.) wird ärztlich untersucht. Nur für die bereits im Landkreis angekommenen ist die Untersuchung freiwillig. Gerecht? Nein. Dazu kommt, dass wir alle ein Interesse daran haben sollten, dass Tbc und Hepatitis behandelt wird. Die Tbc Röntgenuntersuchung wird erst bei Kindern ab 16 Jahren durchgeführt. Blutuntersuchung wird keine durchgeführt, nur bei einem Ausbruch in der Familie, dann auch bei Kindern. Die Schilddrüsenuntersuchung auf radioaktive Schädigung wird nur auf Wunsch durchgeführt (wenn man z.B. aus der Region Tschernobyl kommt). Es gibt ansonsten keine Stahlenuntersuchung. Wenn ihr von einem Bluttest von Kindern hört, dann hat das nichts mit den Ukrainer:innen zu tun, sondern weil es einen Tbc Ausbruch in einer Falkenseer Kita gab. Diese Kinder müssen einen Bluttest machen.
Zur Vergütung der privaten Unterkünfte: Es wird Tag genau quartalsweise abgerechnet, da man ja verschiedene Leute untergebracht haben kann. Von diesen braucht es die unterschriebene Abtretungserklärung. Formulare findet ihr alle am Ende der Seite zum herunterladen.
Neben dem Willkommenscafe aller 14 Tage gibt es als Begegnungsorte: Die B89 täglich von 12-18 Uhr, hier findet ihr Hilfe, Leute zum Austauschen und einen Raum, den ihr darüber hinaus für eigene Aktivitäten nutzen könnt.
Das Mutter-Kind Angebot donnerstags im ASB Ruppiner Str. 15 und
eine Spielgruppe/Begegnungscafé in Brieselang.
Wenn Sie Gesprächsbedarf haben zum Thema dauerhaftem miteinander Wohnen, dann meldet euch bitte. Anissja und Jörg bieten eine regelmäßige Gesprächsrunde zum Austausch an.
Für alle anderen Dauerläufer oder Sprinter von den Gastgeber:innen, gibt es Gesprächstermine mit bestimmten Themen oder offenem Austausch, bei Bedarf. Bitte ebenfalls melden und laut HIER rufen um den Gesprächsbedarf anzumelden. Wir oder ihr sorgen dann für die Organisation eines Treffens in der B89.
Wer in die diversen Whatsappgruppen möchte, sei es zum Verabreden, zum Vernetzen oder zum Hilfe erbitten, melde sich ebenfalls: Mail zurück schreiben oder anrufen (01773847996).
Infos aus dem „🌈 Cafe“
1. am 20.5.2022 um 17h: Fahnenhissung1 am Rathaus anlässlich des idahobit (evtl. zusammen mit Jalda und Anna, s. unser Film im Februar)
2. am 28.5.2022, nachmittags: Umwelt- und Familientag der Lokalen Agenda 21 vor der Alten Stadthalle
3. am 12.06.2022 um 15h: Lesung und Gespräch „LGBTIQ* und Flucht und Asyl“ (Arbeitstitel) mit Saša Vukadinovic u.a.
4. am 01.07.2022 ab 17h: Fahnenhissung2 am Rathaus anlässlich CSD plus anschließende Party in der B89.
Wir freuen uns aufs Wiedersehen am 8.5.2022 um 15h bei Kaffee und Kuchen.
Ab 16h stoßen hoffentlich einige Stadtverordnete (auf jeden Fall Julia Concu) zu uns:
wir können dann die Fahnenhissungs-Filme vom vergangenen Jahr anschauen und besprechen Details für 1. und 4.
Der Barfusspfad in Beelitz öffnet für Ukrainer:innen kostenlos seine Pforte. Eine gute Möglichkeit sich wieder wahrzunehmen in dieser Zeit der Fremdbestimmung.
Es wurde ein Seelsorgetelefon für Berlin und Brandenburg eingerichtet, wenn einem die „Last zu schwer wird“ oder man sich vielleicht nicht ausreichend aufgehoben fühlt hier in der Community. Unter der Nummer 030/403665888 erreicht man von 18-22 Uhr geschulte Seelsorger:innen.