Video-Dokumentation über Human Mirafati: Verlorene Sterne (Premiere)

D 2021, R: Abdolreza Kohanrouz, 75 Min OmU (Persisch; Deutsch)

Premie am 14.09.2021 um 20:00 Uhr im Babylon Berlin

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Premiere mit Gästen

Human Mirrafati hat Kriegsgefangenschaft im Irak, religiös bedingte Verfolgung im Iran und zwei rechtsradikale Übergriffe in Deutschland überlebt. Human Mirrafati, geboren 1962 im Nordiran, geriet im Zuge des ersten Golfkriegs für fünf Jahre in irakische Kriegsgefangenschaft. Dort erlebte er Folter, Hunger und elendige Haftbedingungen. Nach seiner Freilassung drohte ihm im Iran wegen Abfall vom Islam die Hinrichtung. Er floh nach Deutschland.

Hier wurde er gleich zweimal Opfer rechtsradikaler Übergriffe. Der iranische Regisseur Abdolreza Kohanrouz (Greeks on Uncertain Flight) dokumentiert Human Mirrafatis Geschichte vom Traumaopfer zum sozial engagierten Familienvater.

Die filmische Dokumentation Verlorene Sterne basiert auf Human Mirrafatis gleichnamigen Buch, das er 2014 unter dem Pseudonym Schiwan Bamdad veröffentlicht hat. Meine Geschichte ist ein Appell für mehr Toleranz und Menschlichkeit, sagt Mirrafati, der als freiberuflicher Tischler bei Berlin lebt.

Seit dem Aufkommen der Flüchtlingswelle 2015/2016 engagiert er sich als Integrationshelfer und Sprachmittler in der Willkommensinitiative Falkensee. Human Mirrafati kennt die alltäglichen Probleme, vor denen Geflüchtete stehen, aus eigener Erfahrung. Herzlich willkommen im Land der Bürokratie, erklärt er ihnen mitunter scherzhaft und bricht damit das Eis. Er selbst ist bei seiner Ankunft in Berlin im Zentrum für Folteropfer betreut worden.

Das soziale Engagement, in dessen Kontext sich auch Traumata lösen lassen, ist für Mirrafati eine Möglichkeit, mit den eigenen Erlebnissen einen gesellschaftlichen Mehrwert zu stiften. Human Mirrafatis Film ist an alle Soldaten gerichtet, die in sinnlose Kriege involviert waren. Lassen Sie sich von den Politikern nicht vormachen, dass ein Krieg dem Frieden dient, mahnt er auf seinen Lesungen.

Mit dem Film gedenkt er zugleich all jenen Kriegsgefangenen, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Ich habe nach fünf Jahren den Sternenhimmel wiedergesehen. Andere blieben 11 Jahre in Kriegsgefangenschaft. Für mich waren es verlorene Sterne, die ich wiedergefunden hab.

2 Kommentare

  1. Ein großes Dankeschön an Human. Was wären wir ohne deinen vermittelnden Einsatz? Du bist Tag und Nacht für jede:n da. Hast ein Ohr, eine anpackende Hand und hilfst beim Einordnen in beide Richtungen. Wie viel schwerer wäre es ohne dich gewesen.

    Persönlich beeindruckt mich deine Menschlichkeit und Güte, trotz allem was du erlebt hast. Oder gerade weil du all dies erlebt hast.

    Du bist ein Vorbild für viele junge Menschen und auch für einige Alte.

    Danke auch an Sigrid.

    „Mögen eure Hände niemals Schmerzen.“

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